Im Gespräch mit Michael Wolf und Mario Goldmann
Medien- und Kommunikationsbeauftragter Christian Draheim hat einmal genauer bei Michael Wolf und Abteilungsleiter Mario Goldmann nachgefragt.
Michael Wolf ist Beisitzer im Vorstand der Fanabteilung des BTSV. In seiner Funktion leistet er viele Dinge, die nicht besonders öffentlichkeitswirksam sind, aber ohne welche die zahlreichen Aktivitäten der Fanabteilung nicht so gut laufen würden. Deshalb hat Medien- und Kommunikationsbeauftragter Christian Draheim einmal genauer bei Michael Wolf und Abteilungsleiter Mario Goldmann nachgefragt.
Michael, magst du dich den Leserinnen und Lesern mal vorstellen?
Michael: Klaro, sehr gerne. Ich bin Michael Wolf und ich bin 56 Jahre alt. Ich bin in der Nähe von Braunschweig geboren, nämlich in Salzgitter. Beruflich bin ich als Sachbearbeiter bei der Stadt Salzgitter tätig.
Seit wann bist du Eintracht-Fan?
Michael: Das ist eine interessante Frage. Es gab da bei mir nämlich einen Vereinswechsel, den ich auf den 19. Mai 1982 datieren kann. Ich war zunächst HSV-Fan –also, der HSV in der Hafen- und Hansestadt.
Was hat es mit dem Datum auf sich und wie kam es dann zum Wechsel zum BTSV?
Michael: An diesem Tag fand das Rückspiel im Finale des Uefa Cups statt. Der HSV spielte gegen Göteborg. In der Hamburger Morgenpost gab es vorher eine Bildmontage Hrubesch mit Pokal.
Nachdem das Hinspiel mit 1:0 für IFK Göteborg ausgegangen war, fühlten sich die HSV-Kicker gegen die sogenannten Feierabendkicker sehr sicher. Das Spiel ging dann aber zu Hause in Hamburg 0 3 verloren. Ich bin nach dem Spiel in mein Zimmer gestürmt und habe alle HSV-Poster von den Wänden gerissen. Am nächsten Tag habe ich mir ein Eintracht-Trikot mit Jägermeisterwerbung gekauft. Das habe ich noch heute, passt aber leider nicht mehr.
Hattest du denn zuvor schon einen Bezug zur Eintracht?
Michael: Der Bezug zur Eintracht entstand dank meines Patenonkels. Mein Vater hätte mich wohl eher nach Hamburg gefahren. Mein Patenonkel hat mir und meinem Cousin, vermutlich so 1981 oder 1982 ein Vierer-Kartenpaket für die Heimspiele der Eintracht gegen den FC Bayern, den HSV, den 1. FC Kaiserslautern und ich meine für den VfB Stuttgart, geschenkt. Da bin ich mir aber nicht mehr ganz sicher. Es waren auf jeden Fall Sitzplätze auf der guten alten Gegengerade und hinter uns war der tobende Steher-Block. Davon ist man schnell angefixt... Dann hat Eintracht damals an Schulen Schülerkarten für Heimspiele verschenkt, verbunden mit einem Gewinnspiel. Ich habe dabei auch noch eine Dauerkarte Südkurve für die letzten sieben Heimspiele einer Saison gewonnen. Die Elternteile, die uns dann immer nach Braunschweig begleiten durften, waren nicht maximal begeistert.
Was ist dir aus dieser Zeit noch besonders in Erinnerung geblieben?
Michael: Eine schöne witzige Erinnerung: Die damalige Stadionwerbung "Achtung! Wer vermisst seinen Schlüssel? Der Schlüssel zum sportlichen Erfolg..." brachte meine Mutter spontan dazu, hektisch ihre Handtasche zu durchsuchen.
Wie ich hörte, spielte sich diese Szene damals öfter im Eintracht-Stadion ab.
Michael: Außerdem gab es die Mannschaft bei einigen Gast- oder Testspielen im Raum Salzgitter zu bestaunen. Dort konnte man näheren Kontakt zu den Spielern bekommen, Stichwort Autogramme.
Erinnerst du dich noch an deinen ersten Stadionbesuch?
Michael: An das erste Heimspiel erinnere ich mich nur undeutlich, vermutlich war das im Jahr 1981 oder 1982.
An mein erstes Auswärtsspiel erinnere ich mich hingegen sehr gut. Das war am 4. August 1989. Unser BTSV spielte in Gelsenkirchen und wir gewannen 5:1 auf Schalke im altehrwürdigen Parkstadion. Es gab drei Tore von Bernd Buchheister – ein unvergesslicher Tag! Das ist auch der Grund, weshalb ich seitdem mit der Eintracht immer wieder zu Auswärtsspielen fahre und darauf hoffe, dass sich Derartiges wiederholt!
Du engagierst dich sehr in der Fanabteilung. Seit wann bist du dabei und wie kam es dazu?
Michael: Vereinsmitglied bin ich seit 1998, weil das für mich als Fan einfach dazu gehört. In der Fanabteilung und dort aktiv bin ich seit gut 3 Jahren. Die im Vorstand handelnden Personen kenne ich zum Teil seit über 30 Jahren und ich empfinde Bewunderung und große Anerkennung für deren Leistung im Verein und für die Fans. Das wollte ich im Rahmen meiner Möglichkeiten unterstützen.
Die Jungs haben mich angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, den Vorstand, z. B. als Schriftführer, zu unterstützen. Namentlich war es insbesondere Mario Goldmann, der da nicht lockergelassen hat.
Unterstützen konnte ich mir gut vorstellen, aber konkret Schriftführer war nicht meins. Ich habe dann ein passendes Einsatzgebiet bei der Organisation von Eintrittskarten für Auswärtsspiele unserer Profimannschaft gefunden.
Mario, warum war es dir so wichtig, dass du Michael für eine Mitarbeit gewinnen kannst?
Mario: Ich kenne Michael seit über 30 Jahren und schätze seine Zuverlässigkeit und seinen kritischen Blick, den er immer wieder einbringt. Außerdem bringt er viel Erfahrung in der Vereinsarbeit mit. Dazu kommt seine freundliche und verbindliche Art.
Michael, wie genau unterstützt du die Abteilung?
Michael: Ich bin bei jedem Heimspiel als Ansprechpartner in der Bude der Fanabteilung vor und nach dem Spiel zu finden, diese steht am Eingang der Rheingoldstraße gegenüber dem FanHaus. Ich organisiere die Karten für die Auswärtsspiele und kümmere mich am Spieltag um die Ausgabe der jeweiligen Karten. Ein Service für die Mitglieder der Fanabteilung, der sehr gut ankommt.
Außerdem bin ich gern helfende Hand bei Veranstaltungen, Aktivitäten und Abläufen in der Fanabteilung. Sei es der Getränkeeinkauf für eine Veranstaltung oder der Thekendienst selbst.
Mario, warum ist die Arbeit von Michael so wichtig für die Abteilung?
Mario: Wir sind Michael sehr dankbar für sein unermüdliches und bescheidenes Engagement. Mit einer Seelenruhe und Engelsgeduld kümmert er sich um die Wünsche unserer Mitglieder und hält uns dadurch den Rücken für andere Themen frei. Er ist am Spieltag aber nicht nur unser Mann in der Bude, der die Karten ausgibt, sondern auch unsere erste Anlaufstelle für Ideen, Beschwerden und Fragen und mit seiner Zuverlässigkeit unsere gute Seele. Ich möchte ihm an dieser Stelle im Namen des Vorstandes einfach mal DANKE sagen für seinen tollen Einsatz und die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Michael, was ist für dich das Besondere an der Fanabteilung?
Michael: Ich bin schon lange als Fan dabei. Das Fan da sein hat sich weiterentwickelt: früher waren wir einfach da und haben die Mannschaft bei Heim- und Auswärtsspielen angefeuert. Heute gehört viel mehr dazu, Fans sind interessierter und wollen sich aktiv in den Verein einbringen, dass fasziniert mich. Die Idee, diese Kraft in einer eigenen Abteilung für die Fans zu bündeln und damit für den Verein auch in bestmöglicher Weise nutzbar zu machen, beinhaltet für unseren Verein nur vermeintliche Risiken, in Wirklichkeit aber ein erhebliches Chancenpotential.
Was möchtest du mit deiner Arbeit und deiner Mitgliedschaft erreichen?
Michael: Wie mit jeder Vereinsmitgliedschaft, möchte ich zunächst mal den Verein Eintracht Braunschweig fördern. Die Abteilung und insbesondere ihr Vorstand arbeiten mit Energie und Ausdauer daran, Vorbehalte gegenüber Fans und deren Wirken im Verein abzubauen und darzulegen, dass diese einen erheblichen Mehrwert für den Verein bedeuten können. Dabei möchte ich die Fanabteilung unterstützen. Ich möchte mithelfen, dass andere Mitglieder und Abteilungen des BTSV den Mehrwert der Abteilung erkennen und schätzen lernen, dass die Fans mit ihrer Energie dem Verein gute Impulse geben können.
Gibt es aus deiner bisherigen Zeit in der Fanabteilung Highlights, an die du dich gerne erinnerst?
Michael: An der Feier im Vereinsheim der Tischfußballer zum 5-jährigen Bestehen konnte ich leider nicht teilnehmen, das wär sonst sicher vorn mit dabei. So fallen mir die von der Fanabteilung initiierten Unterstützungsaktionen wie der Versorgungsbus ein, auch die Präsentationen der Abteilung am Tag der Eintracht und die Zusammenkünfte der Abteilungsmitglieder vor der Mitgliederversammlung ein.
Außerdem ist jedes Dankeschön eines Vereinsmitgliedes für die Organisation der Auswärtskarten immer wieder ein Highlight und Bestätigung, dass das Angebot der Fanabteilung positiv wahrgenommen wird.
Mario, wann hat die Bude der Fanabteilung geöffnet?
Mario: Bei Heimspielen sind wir ungefähr 90 Minuten vor Anpfiff und auch nach Abpfiff für euch da, kommt gern auf uns zu!